Per Autokran


Autokran hievt Träger für „schwebende“ Teilwerke der Walcker-Orgel in die Höhe

Tonnenschwere Stahlkonstruktion wird über dem Gewölbe der St.-Antonius-Kirche montiert
Text: Klaus Dieckmann , Fotos Klaus Dieckmann und M.A. Brinkmann

Papenburg   Per Autokran sind am Freitag die Stahlelemente der tonnenschweren Trägerkonstruktion für die „schwebenden“ Teilwerke der Walcker-Orgel in den Turm der St.-Antonius-Kirche in Papenburg gehievt worden. Das Manöver lief über mehrere Stunden.

Vom Boden aus brachten Marc Schlereth (links) von der Metallbaufirma Overberg und Henrik Schneider, der den Kran des Papenburger Unternehmens Schneider –Dach, Fassade, Abdichtungen steuerte, die Stahlelemente auf den Weg nach oben. Foto: Klaus Dieckmann

In 26 Metern Höhe zogen Mitarbeiter der Metallbaufirma Overberg aus Rhauderfehn-Burlage die Stahlträger durch ein Fenster des Glockenturmes in das Innere. Die einzelnen Elemente brachten bis zu 230 Kilo auf die Waage. Insgesamt wurden rund 30 Teile nach oben befördert. Sie befinden sich damit auf Höhe des Gewölbes der Antoniuskirche.

In rund 26 Metern gelangten die, bis zu 230 Kilo schweren Stahlträger durch ein Fenster in das Innere des Kirchturms

Über den Kuppeln entsteht die Trägerkonstruktion für die beiden hängenden Pfeifenschränke der Walcker-Orgel. Die Teilwerke, von denen jedes 11,2 Tonnen wiegt, erhalten nach Darstellung von Bautechniker Hendrik Wagener vom Westoverledinger Architekturbüro Janssen jeweils eigene Aufhängungen. Getragen wird jeder Turm von vier Gewindestangen mit einer Stärke von 2,4 Zentimetern. Insgesamt wird die Walcker-Orgel mit ihren 6850 Pfeifen und 98 Registern in fünf Teilwerken auf dem Orgelboden des Papenburger Gotteshauses aufgebaut.

Mit einem Besen fischen Mitarbeiter der Firma Metallbau Overberg eines der 230 Kilo schweren Stahlelemente an das Fenster im Turm der St.-Antonius-Kirche

Foto: Klaus Dieckmann

Über dem Gewölbe der St.-Antonius-Kirche waren Niklas Overberg (links) und Ingo Schulte von der Metallbaufirma Overberg aus Rhauderfehn-Burlage im Einsatz

Foto: Klaus Dieckmann

An vorbereitenden Arbeiten sind bereits auf dem Orgelboden selbst Stahlträger als Fundamente für das Instrument eingezogen worden. An weiteren Schritten stehen nach den Worten von Bautechniker Wagener in nächster Zeit das Setzen der Bohrlöcher für die „schwebenden“ Türme durch das Gewölbe sowie der Aufbau der beiden Trägerkonstruktionen an. Für die zweite Monatshälfte im September sei dann der Beginn der technischen Montage des monumentalen Instruments durch die Orgelbaufirma Seifert aus Kevelaer geplant.

Dort ist die Walcker-Orgel (Baujahr 1927) seit einer umfassenden Renovierung seit 2007 eingelagert. Zuvor war sie im Hans-Sachs-Haus in Gelsenkirchen bespielt worden. Vor zwei Jahren überließ sie der Rat der Ruhrgebietsstadt zu einem symbolischen Kaufpreis von einem Euro der Pfarrei St. Antonius. Ihren sinfonischen Klang wieder zu Gehör bringen soll die Walcker-Orgel im Frühjahr kommenden Jahres. An Palmsonntag, 5. April 2020, ist eine musikalische Andacht mit der Weihe der Orgel durch Bischof Franz-Josef Bode vorgesehen.