So erfolgt die Weihe der Walcker-Orgel

Fernwerk komplettiert das neue Kircheninstrument in St. Antonius Papenburg


Das Fernwerk der Walcker-Orgel, verbunden mit dem Chorpodest, richten derzeit die Orgelbauer Christian Radant (links) und Tobias Pfaff in der Antoniuskirche ein. Rechts Pfarrer Franz Bernhard Lanvermeyer. Foto: Klaus Dieckmann

Von Klaus Dieckmann

Papenburg Eine kleine Eröffnungsfeier für ein monumentales Kircheninstrument: Die Weihe der Walcker-Orgel in der St.-Antonius-Kirche in Papenburg erfolgt unter dem Schatten der Kontaktbeschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Die Segnung findet in Rahmen eines Gottesdienstes an einem Freitagabend Mitte September statt.

Seit rund einem Jahr läuft die Installation der Walcker-Orgel. Jetzt steht der Einbau kurz vor der Vollendung. Handwerksfirmen hatten ab Mitte 2019 zunächst Stahlträger für die schwebenden Türme des großen Klangkörpers eingezogen, die Statik des Orgelbodens verstärkt und Sanierungsarbeiten im Kirchenraum durchgeführt. Im Herbst schickte die Firma Seifert aus dem niederrheinischen Kevelaer dann die ersten Pfeifen der Walcker-Orgel nach Papenburg. Montage und Intonation der Hauptorgel zogen sich bis Anfang Mai dieses Jahres hin.

Derzeit läuft im rechten Seitenflügel der Antoniuskirche der Aufbau der Chororgel. Der Prospekt des sogenannten Fernwerks, das neben der Hauptorgel als eigenständiges Instrument bespielt werden kann, ist bereits erstellt. Schrittweise ziehen die Orgelbauer nun die Pfeifen ein. Darüber entsteht vor der Orgel ein stufenförmiges Podest als Auftrittsplattform für Chöre.

Nach Abschluss der Montagetätigkeiten erfolgt die Intonation der Chororgel und deren Abstimmung mit dem Hauptinstrument. Dafür sind noch mehrere Wochen eingeplant. Der Zeitrahmen sieht nach Darstellung von Pfarrer Franz Bernhard Lanvermeyer vor, dass alle Arbeiten etwa Mitte August abgeschlossen sind. Bis dahin soll auch der neue Spieltisch der Walcker-Orgel angeliefert sein. Seinen Standort erhält der Spieltisch für die Organisten vor dem Fernwerk und dem Chorpodest.

Die Fertigstellung der monumentalen Walcker-Orgel, in deren 98 Registern mehr als 7000 Pfeifen erklingen, hatte sich vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie deutlich verzögert. Einige Teile, die die Orgelbaufirma Seifert in den USA und Italien bestellt hatte, hätten nicht beziehungsweise nur mit Verzögerung geliefert werden können, berichtet Lanvermeyer. So war auch der ursprünglich für Ende Mai vorgesehene Einweihungstermin nicht zu halten. Ohnehin hatte der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode bereits Mitte April die für Pfingstsamstag angesetzte Orgelweihe angesichts des coronabedingten Lockdowns abgesagt.

Folglich musste die Untenender Pfarrgemeinde neu planen. „Da nicht absehbar ist, wann wir unsere Kirchen wieder voll besetzen können, wird eine Weihe in kleinem Rahmen erfolgen“, gibt Pfarrer Lanvermeyer die Überlegungen wieder. Als Termin ist die Abendmesse am Freitag, 11. September, um 19 Uhr vorgesehen. Die Weihezeremonie wird Pfarrer Lanvermeyer vornehmen. „So können wir die neue Orgel zeitnah im Gottesdienst nutzen“, unterstreicht der Geistliche.

Ein Hauch von Festlichkeit wird die Orgelweihe dennoch umwehen. Nach dem Gottesdienst geben Professor Martin Sander von der Musikhochschule Detmold und Regionalkantor Ralf Stiewe, die bereits die Messe musikalisch begleiten werden, ein kleines Konzert. Martin Sander (57) ist ein international renommierter Konzertsolist. Künstlerisches Orgelspiel lehrt er neben der Musikhochschule Detmold auch an der Musik-Akademie der Stadt Basel. Ralf Stiewe ist seit Oktober 2016 Regionalkantor für Papenburg und das Dekanat Ostfriesland. Der 50-Jährige hat maßgeblich die Installation der Walcker-Orgel in der St.-Antonius-Kirche mitbegleitet.Platz begrenzt

Zur Orgelweihe stehen aufgrund der geltenden Kontaktbeschränkungen nur begrenzt Plätze in der St.-Antonius-Kirche zur Verfügung. Damit möglichst viele Menschen dennoch an der Feier teilhaben können, wird das JUZ-TV des Jugendzentrums der Stadt Papenburg die Veranstaltung auf seinem Youtube-Kanal übertragen.

Einen „großen Festakt“ solle es später dennoch geben, möglichst im kommenden Jahr, kündigt Pfarrer Lanvermeyer an. Die augenblicklichen Überlegungen gingen in Richtung Mai/Juni 2021. Näheres werde sich aus der weiteren Entwicklung auch im Zuge der Corona-Krise ergeben. Zunächst einmal hoffe die Pfarrgemeinde darauf, bald „das große Projekt des Aufbaus der neuen Orgel in guter Weise abschließen zu können“