Ems-Zeitung vom 30.08.2017

Staatsministerin Grütters zu Gast
Walcker-Orgel in Papenburg auch von Bund gefördert

Von Jonas Brinker


Staatsministerin Monika Grütters (links) zu Besuch in der Antonius-Kirche in Papenburg. Foto: Jonas Brinker

 jbri Papenburg. Die Staatsministerin für Kultur und Medien, Monika Grütters, hat bei einem Besuch in der St.-Antonius-Kirche in Papenburg 100.000 Euro seitens des Bundes für die neue Walcker-Orgel zusagt. Die Orgel soll ab 2020 in der Kirche erklingen.

„Es ist schon ein spektakulärer Fall, dass eine Konzertorgel in eine Kirche stehen soll“, sagte Grütters bei ihrem Besuch in Papenburg. Die Orgel stand vorher in einem Konzertsaal und wird nun nach Papenburg gebracht. Die Orgel ist mit 6850 Pfeifen und 98 Registern fast doppelt so groß wie die bisherige Orgel in der St. Antonius-Kirche und eine der größten Orgeln Deutschlands.

Alleine für den Einbau der neuen Orgel, die die St. Antonius-Gemeinde für einen symbolischen Euro von der Stadt Gelsenkirchen erhalten hat, sind rund eine Million Euro veranschlagt. Seitens der Bundesregierung sprach Grütters nun einen weiteren Teil der Finanzierung zu. „Wir haben ein Orgelprogramm, mit dem bedeutsame Orgeln gefördert werden.“ Dieses wurde aber bisher erst zweimal vergeben. Die Papenburger Gemeinde erhält nun auch eine Finanzierung durch dieses Programm in Höhe von 100.000 Euro. „Das Orgelprogramm ist noch ganz neu. Eigentlich ist auch der Bund nicht für dieses Thema verantwortlich, aber da der Orgelbau in Deutschland zum immateriellen Kulturerbe von der Unesco gehört, fördert auch der Bund mit“, sagt Grütters. Über die Kosten für den Einbau von einer Millionen Euro zeigt sich Grütters hingegen erstaunt. „Ich hätte nie gedacht, dass es so teuer sein wird.“

Für den Organisten der St.-Antonius-Kirche, Ralf Stiewe, ist die neue Orgel ein „Instrument monumentaler Größe. Sie füllt eine Lücke im norddeutschen Raum.“ Auch Pfarrer Franz-Bernd Lanvermeyer freute sich über das neue Instrument. „Unsere bisherige Orgel ist mittlerweile einfach zu klein, auch für unsere Ansprüche, hier Orgelkonzerte zu geben. Es fehlte immer in dieser Kirche eine richtige Orgel.“ Ein Teil der Finanzierung ist durch die Förderung seitens des Bundes mit 100.000 Euro und des Bistums mit 200.000 Euro schon sicher. Weitere Zuschüsse sollen aber noch beantragt werden.

Grütters kam auf Einladung der Bundestagsabgeordneten Gitta Connemann (CDU) nach Papenburg. „Die Förderung durch den Bund ist auch ein Siegel, dass es sich dabei um eine Maßnahme von nationaler Bedeutung handelt“, hob die Politikerin hervor.

Die Walcker-Orgel ist momentan noch in einem Lager in Nordrhein-Westfalen verpackt. Für den Aufbau plant die Gemeinde rund zwei Monate, für das Intonieren der Orgel, also dem Stimmen der Pfeifen und Register, kalkuliert die Gemeinde rund fünf bis sechs Monate.