Offizielle Einweihung verschoben

Papenburger können zu Weihnachten die Walcker-Orgel erblicken

Von Micha Lemme


Imposant: Die äußeren Türme der Orgel schweben in den Kirchenraum hinein und ragen bis ins Gewölbe. Foto: Micha Lemme

Papenburg. Die Besucher der St.-Antonius-Kirche in Papenburg erwartet zum Weihnachtsfest ein imposantes, aber auch etwas ungewohntes Bild: Zum ersten Mal liegt die neue Walcker-Orgel mit ihrer silbernen Lamellen-Verkleidung frei. Funktionsfähig ist das Großinstrument jedoch noch nicht. Dafür wird noch einige Zeit ins Land gehen – der Einweihungstermin wurde nochmals nach hinten verschoben.

Offiziell eröffnet werden soll die Walcker-Orgel am Pfingstsamstag, 30. Mai 2020, ab 17 Uhr in einer Messe mit Bischof Franz-Josef Bode. Im Anschluss folgt ab 19 Uhr ein Konzert mit Martin Sander, Konzertsolist und Professor für Künstlerisches Orgelspiel. Erstmal freue man sich jetzt jedoch, dass der Abbau des Stahlgerüstes und der Wiederaufbau der hinteren Bankreihen noch vor Weihnachten geklappt habe, sagt Pfarrer Franz-Bernhard Lanvermeyer. „Es ist noch nicht alles perfekt, aber man kann schon sehr viel an der Orgel erkennen.“


Foto: Micha Lemme

Die Verkleidungsarbeiten wurden damit fürs Erste abgeschlossen. „Von außen wird sich nicht mehr viel ändern“, so Lanvermeyer. Die Orgeltürme sind von einem silbernen Mantel umgeben, der in seiner wellenförmigen Ausrichtung Einblicke in das Innere des Instruments ermöglicht. Hier sollen die Besucher der Antonius-Kirche später einmal einen Blick auf einige der fast 7000 Orgelpfeifen erhaschen. Von den Pfeifen ist aktuell jedoch noch nichts zu sehen: Erst 31 von ihnen sind installiert; alle im hinteren Orgelbereich, der nicht einsehbar ist.

Pfeife für Pfeife, Register für Register

Der Einbau der weiteren Orgelpfeifen finde ab dem 20. Januar statt, sagt Orgelbauer Tobias Pfaff. Die sogenannte „Intonation“, die dann erfolge, nehme mehrere Monate in Anspruch, erklärt er. „Die Pfeifen werden ja nicht alle zusammen reingestellt, sondern nach und nach entsprechend der Register“, so Pfaff. Von diesen Registern zählt die Walcker-Orgel ganze 98. Und jedes von ihnen muss einzeln abgestimmt und ausgerichtet werden.


Aus dem Altarraum sind die äußeren Orgeltürme kaum zu sehen. Foto: Micha Lemme

Intonateur ist von Akustik in St. Antonius überzeugt

„Der Intonateur war schon hier und hat sich die Kirche angeschaut“, sagt Lanvermeyer. „Und er war von der Akustik überzeugt“, fügt Pfaff an. Man hoffe darauf, dass der Klang der Orgel in der St.-Antonius-Kirche noch besser sei als im Ursprungsgebäude in Gelsenkirchen. „Diese Illusion hat uns der Intonatuer zumindest noch nicht genommen“, sagt Lanvermeyer.


Mit dieser „Test-Orgel“ arbeitete der Intonateur bei seinem Besuch. Foto: Micha Lemme

Es müsse getestet werden, wie weit der Druck runtergeregelt werden kann, damit die Lautstärke passend sei, so Pfaff. Das sei aber eine Arbeit, die im neuen Jahr anstehe. Jetzt ist die Walcker-Orgel erst einmal ein Hingucker für die Weihnachtsbesucher der Kirche. „Viele werden erstaunt sein“, verspricht Lanvermeyer. Zusätzlich wird in einem der Kirchenflügel eine Chororgel aufgebaut werden.